Für knappe drei Wochen im Frühjahr gilt das auf jeden Fall, wenn wieder das Seminar Immersive Media: Games stattfindet.
Studierende der HFF sowie der TU München kommen zu diesem besonderen interdisziplinären Seminar zusammen, an dessen Ende ein spielbarer Games-Prototyp steht. In einem zweieinhalbwöchigen Blockseminar vermitteln Daniel Dyrda (TU München), Prof. Marcus Klöppel und externe Expert*innen die Grundlagen zu Game Design und Narration. Die Studierenden entwickeln in Teams aus HFF- und TUM-Studierenden Konzepte und setzen diese dann im darauffolgenden Semester um. Dabei erhalten sie Mentoring von Branchenprofis. Am Ende des Sommersemesters wird der Prototyp bei einer Abschlusspräsentation vorgestellt.
Immersive Media: Games wird abteilungsübergreifend organisiert. Mitarbeitende der Abteilungen V (Produktion) und VI (Drehbuch) haben das Seminar vor drei Jahren ins Leben gerufen. Inzwischen hat sich das Team erweitert, und auch das CreatiF Center beteiligt sich aktiv an der Organisation.
Als Innovationshub der HFF kann das CreatiF Center so neue Formen der Storyentwicklung und des Storytellings erproben und Erkenntnisse in die eigene Arbeit einfließen lassen. Auch die Prozesse aus der Game-Entwicklung bieten Überschneidungspunkte zur Filmbranche:
„Innerhalb des Seminars können wir agiles Projektmanagement und neue Kommunikationswege in der Kreativarbeit testen. So läuft die Kommunikation zum Seminar – aber vor allem auch die organisatorische und inhaltliche Abstimmung in den einzelnen Projektteams – über einen von HFF und TUM genutzten webbasierten Instant-Messaging-Dienst. Das verhindert, dass die Studierenden private Dienste nutzen“, erklärt Lena Fischer, Teilprojektleiterin im CreatiF Center. Mit ihrem IPM-Team arbeitet sie an einem Kommunikationskonzept für Filmproduktionen. Ihr Kollege Dr. Jonathan Partecke, Experte für Produktionsprozesse, ergänzt: „Wenn man in einem beruflichen Kontext private Messenger-Dienste wie WhatsApp nutzt, fällt das in den Bereich der arbeitsbezogenen erweiterten Erreichbarkeit. Diese kann sich negativ auf das Wohlbefinden und auf das Privatleben auswirken. Deswegen unterstützen wir im Rahmen der Prinzipien des integrativen Produktionsmanagements alternative Lösungen.“
Durch das Games-Seminar erhalten die Studierenden zusätzlich Einblicke in Game Engines. Diese spielen auch in der Filmbranche eine immer größere Rolle: Beispielsweise können Prävisualisierungen von Filmen kostengünstig und flexibel anpassbar in Game Engines erfolgen – aber auch direkt am Set im Rahmen von In-Camera VFX. Hier werden Live-Action-Aufnahmen mit digitalem Content auf einer LED-Wand in einem Virtual Production Studio verknüpft. Möglichkeiten, Herausforderungen und das Vokabular rund um Game Engines bringen nun – neben dem VFX-Studiengang – auch die Studierenden der TUM an die HFF.
Daher ist nicht zuletzt auch der Netzwerk-Aspekt relevant: Das Seminar vernetzt die zwei Kreativbereiche Film und Games, deren Annäherung in Bezug auf Talent, Technik und Prozesse sich in Zukunft fraglos fortsetzen wird.
Das aktuelle Organisationsteam besteht seitens der HFF aus Lena Pauli (Abt. VI, Drehbuch), Moritz Schlögell (CreatiF Center), Lena Fischer (CreatiF Center) und Steffi Tölk (Abt. IV, Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik). Seitens des CreatiF Centers leitet Moritz Schlögell die Seminargestaltung und Organisation.